In seinem Buch „Die Welt auf Schienen“ von 1918 schreibt Arthur Fürst:
Die Bahn hat bei Elm die Wasserscheide zwischen dem Main und der Weser zu übersteigen.
Um die Kosten möglichst gering zu halten, suchte man bei der Anlage der Strecke über
die Höhe von 318 Metern dadurch hinwegzukommen, daß man die Bahn vom Bahnhof Schlüchtern
aus, gleichlaufend mit dem Höhenrücken in einem langen Umweg nach Elm führte, dort die
Laufrichtung umkehrte und wieder an dem Höhenrücken, aber auf dessen anderer Seite,
entlang zurückfuhr, bis bei Flieden die eigentliche Fahrtrichtung von neuem erreichbar
war. Die Entwicklung der Strecke Berlin - Bebra - Frankfurt a. M. zu einer der wichtigsten
Durchgangslinien ließ jedoch diese zeitraubende Höhenüberwindung so lästig erscheinen,
daß man sich vor einigen Jahren entschloß, statt der weit ausbringenden Spitzkehre einen
Tunnel zwischen Schlüchtern und Flieden durch den Distelrasen-Berg anzulegen. Infolge dieser Neuanlage
ist der Weg jetzt um 6,8 Kilometer abgekürzt und die Steigung um 36 Meter vermindert.
Jeder Schnellzug gewinnt dadurch 15 Minuten, eine Zeitersparnis, durch welche allein die
sehr bedeutenden Ausgaben des Dietelrasentunnels wohl gerechtfertigt wären, wenn sich
nicht auch noch weitere Vorteile ergäben.
Um die Kilometrierung der Strecke Frankfurt - Bebra nicht zu verschieben, macht diese im Bahnhof Fliedern einen Sprung von 85,2 km auf 92,2 km, die Strecke Schlüchtern - Elm wurde neu von 0,0 bis 7,8 kilometrisiert.
Anmerkung: Wie ich inzwischen erfahren habe, erfährt diese Bahnlinie zum Fahrplanwechsel 2006/07 eine Renaissance: Der RE Gemünden-Fulda fährt ab diesen Zeitpunkt auf der Strecke Gemünden-Schlüchtern (Quelle: Fuldaer-Zeitung).
Streckenlänge: | 7,8 km |
Einweihung: | 15.12.1868 |
Einstellung:
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01.05.1914 (Hauptverkehr mit Eröffnung des Distelrasentunnels)
25.05.1963 (Personenverkehr) |
Reaktivierung: | Dezember 2006 (!) |